Die Idee für das Solarprojekt in Emmaberg brachte schon 2019 die damaligen Direktorin Pewa Kabelege ins Gespräch. Wegen Corona verzögerte sich die Umsetzung. Im August 2022 führte Ingenieur Matthew Matimbwi von TAREA (Tanzania Renewable Energy Association) gemeinsam mit den Lehrkräften von Emmaberg eine Bestandsaufnahme des benötigten Stroms durch und daraus folgend eine Machbarkeitsstudie für die Einführung von erneuerbaren Energien. Dabei wurde deutlich, wie wichtig warmes Wasser für die Schülerinnen wäre. Aber auch Solarstrom für die verschiedenen Wohnhäuser, Klassenzimmer, Labore, Büros, die Wasserpumpe und vieles mehr. Da das gesamte Projekt sehr kostenintensiv (gute 300.000 Euro) ist, wurde entschieden, es in verschiedenen Teilschritten anzugehen.
Als ersten Schritt nahmen wir uns wegen der Dringlichkeit für die Gesundheit der Schülerinnen die Einführung von Warmwasser (durch Solarthermie-Anlagen für die Schlafsäle) und die Ausstattung der Wasserpumpe mit Solarenergie vor. Glücklicherweise erhielten wir dafür im Rahmen des Projekts “Entwicklung in Partnerschaften” eine Förderung von der bayer. Staatskanzlei von ca. 49.000 Euro, so dass wir bereits im August 2023 mit der Durchführung starten konnten. Gleichzeitig entschieden wir uns, Solarstrom für die beiden Wohnheime der Schülerinnen installieren zu lassen, die wir – ebenso wie den Eigenanteil beim Warmwasserprojekt – durch Spenden finanzieren konnten. Seit Januar 2024 sind die Anlagen einsatzfähig, so dass seitdem der Strom in den Schlafsälen sowie die Wasserversorgung zuverlässig funktionieren und die Schülerinnen zudem Warmwasser zum Duschen und Waschen zur Verfügung haben.
Ing. Matimbwi führte außerdem einen Workshop für interessierte Lehrkräfte zu Solarenergie und den Anlagen in Emmaberg durch, so dass diese einfachen Reparaturen an der Anlage selbst vornehmen können. Die Schülerinnen erhielten alle in einem halbtägigen Workshop Informationen über erneuerbare Energien und speziell bezüglich der Nutzung der neuen Solaranlagen in Emmaberg. Außerdem wurde die neu gegründete Wartungsgruppe von 15 Schülerinnen eineinhalb Tage lang sowohl theoretisch wie auch praktisch dafür trainiert.
Um den zweiten Schritt finanzieren zu können, wurde im Mai 2024 ein Spendenlauf am Kurt-Huber-Gymnasium durchgeführt, durch den fast 27.000 Euro zusammenkamen. Die noch fehlenden ca. 45.000 Euro wurden durch verschiedene Aktionen der Tansania-AG des KHG und Spenden gesammelt. Im Februar 2025 startet die Installation der Solaranlage für die Klassenzimmer, Labore und den Computerraum, um damit die Stromversorgung dieser für die Schule wichtigen Räume unabhängig von dem überwiegend fossilen, unzuverlässigen und teuren staatlichen Stromnetz zu machen.
Als nächstes will die Schule (durch ein Projekt von Atmosfair) auch das Kochen auf Solarenergie umstellen, im Weiteren soll dann auch der Verwaltungstrakt und im letzten Schritt dann noch die Häuser der Lehrkräfte Strom aus erneuerbaren Energien erhalten.