Ein nächster großer Schritt in unserem Solarprojekt in Emmaberg ist geschafft und damit Phase 2 abgeschlossen: Anfang April wurde die Installation der Solaranlage für die Klassenzimmer, Labore und den Computerraum abgeschlossen. Seitdem wird der Energiebedarf dieser Räume (und von ein paar Büros, die sich auch in diesem Gebäudekomplex befinden) durch den selbsterzeugten, nachhaltigen Solarstrom gedeckt. Das war von den Schüler*innen sowohl in Emmaberg als auch am Kurt-Huber-Gymnasium sehnsüchtig erwartet worden, nachdem wir bei unseren Videokonferenzen v.a. in der Regenzeit immer wieder mit Stromausfällen in Emmaberg zu kämpfen hatten.


Ende April hat Ing. Matthew Matimbwi von TAREA die gesamte Anlage noch einmal gründlich durchgecheckt, um sicherzustellen, dass alles gut funktioniert. Er war mit der Durchführung der Installationen sehr zufrieden. Einige Kleinigkeiten, die er bei ENSOL, der Firma, die die Anlage installiert hat, bemängelt hat, wurden bereits ausgebessert.


Ing. Matimbwi war auch zu Beginn der Installation in Emmaberg und hat alle Vorgänge mit den Ingenieur*innen und Arbeiter*innen von ENSOL besprochen. Außerdem hat er die neuen Schülerinnen der Schule (v.a. in Form I und Form III) über die großen Vorteile erneuerbarer Energie informiert und ihnen erklärt, wie sie die Anlagen richtig nutzen. Das Wartungsteam der Solaranlagen bekam von Ing. Matimbwi einen Auffrischungsworkshop. Mit dieser Schulung der Schülerinnen in Emmaberg soll gewährleistet werden, dass die Anlagen viele Jahre lang gut und sicher laufen.




Außerdem hat ENSOL im Zuge seiner Installationsarbeiten einen Blitzableiter am Internet-Funkturm angebracht. Im Januar war der Funkturm bei einem Gewittersturm zum dritten Mal seit seiner Installation 2022 vom Blitz getroffen worden. Dadurch wurde jedes Mal der Router zerstört, so dass Emmaberg in Folge dann erst mal wieder kein Wlan hatte und natürlich auch ein neuer Router angeschafft werden musste. Daraufhin hatten wir gemeinsam mit den Zuständigen in Emmaberg beschlossen, dass der Funkturm ganz dringend einen Blitzableiter benötigt. Da ENSOL auch an allen Solaranlagen Blitzableiter installiert, hatten sie sich bereiterklärt, dies auch für den Funkturm zu übernehmen. Seit Ende April ist der Funkturm nun endlich so geschützt, wie es eigentlich von Anfang an sinnvoll gewesen wäre.


Dass wir nach dem erfolgreichen Abschluss von Phase 1 unseres Solarprojekts Anfang 2024 nun so schnell auch Phase 2 realisieren konnten, ist zum einen der Schulfamilie des Kurt-Huber-Gymnasiums zu verdanken, die durch „Laufen bis das Licht angeht“ im Mai 2024 knapp 27.000,- Euro für das Projekt gespendet hat. Vielen Dank allen Läufer*innen, Lehrkräften und Eltern, Verwandten und Freund*innen, die für jeden der 3.269 gelaufenen Kilometer großzügig gespendet haben. Und außerdem herzlichen Dank an CHILDREN Jugend hilft!, durch die unser Spendenlauf gefördert wurde!
Zum anderen hat die Tansania-AG des KHG durch ihre Aktionen wie z.B. den Weihnachtsbazar in Zusammenarbeit mit der SMV einen wichtigen Teil beigetragen. Danke an alle Kinder und Jugendlichen, die sich unermüdlich engagieren und alle Eltern, die sie dabei unterstützen. Auch der Verkauf beim Weihnachtsbazar wurde wieder von CHILDREN Jugend hilft! gefördert, so dass noch mehr vom Erlös in das Solarprojekt fließen konnte.
Schließlich haben viele private Spender*innen noch die Finanzierungslücke geschlossen, so dass wir Ende 2024 die Verträge mit ENSOL und TAREA unterzeichnen konnten und die Solaranlage für die Klassenzimmer, Labore und den Computerraum jetzt schon in Betrieb ist. Vielen herzlichen Dank an alle, die das möglich gemacht haben!


Gute Neuigkeiten gibt es auch von den Solaranlagen, die seit gut einem Jahr in Emmaberg in Betrieb sind (Phase 1 unseres Solarprojekts). Sie haben im ersten Jahr sogar mehr Energie produziert als in der Gegend normalerweise zu erwarten ist und haben damit der Schule auch eine Menge Geld für Strom gespart:
Wasserpumpe (solarbetrieben): 12,486 kWh/year (TZS 4,494,960 / EUR 1,560 im Jahr)
Tumaini Schlafsaal: 3 380 kWh/year (TZS 1,216,800 / EUR 442 im Jahr)
Faraja Schlafsaal: 1 669 kWh/year (TZS 600,840 / EUR 209 im Jahr)
Auch die Solarthermieanlagen bei beiden Schlafsälen laufen gut und versorgen die Schülerinnen zuverlässig mit heißem Wasser.
Dadurch, dass nun für die Wasserpumpe ausreichend Strom zur Verfügung steht, konnte die Schule sogar weitere Gemüsefelder anlegen, deren Bewässerung dadurch gesichert ist. Die von den Schülerinnen und Lehrkräften bewirtschafteten Felder sorgen nun dafür, dass Emmaberg so viel Gemüse ernten kann, dass keines mehr zugekauft werden muss und die Schülerinnen trotzdem täglich welches zu essen bekommen. Die Videos, die wir letzte Woche aus Emmaberg von einer Gemüseernte bekommen haben, zeigen wie begeistert die Schülerinnen über ihr vielfältiges und vitaminreiches Essen sind: