Der erste Kontakt fand 2009 statt, als im Rahmen der kirchlichen Partnerschaftsarbeit die damalige Schulpfarrerin von Emmaberg, Veronica Mbilinyi, das Kurt-Huber-Gymnasium besuchte. Veronica hatte Briefe von Emmaberg-Schülerinnen dabei, die sich eine Brieffreundschaft mit Schüler*innen aus Deutschland wünschten. Viele KHG-Schüler*innen freuten sich über diese Gelegenheit, mit Jugendlichen eines anderen Kontinents und mit anderem kulturellem Hintergrund direkt Kontakt haben zu können.

2011 begann die Partnerschaft zwischen Emmaberg und dem Kurt-Huber-Gymnasium dann offiziell mit weiteren Brieffreundschaften und Kontakten. Unter anderem wurden seitdem auch Emmaberg-Schülerinnen, die Probleme haben das Schulgeld vollständig aufzubringen, über den sog. HUYAE-Fonds unterstützt. Ein Komitee in Emmaberg entscheidet, welche Schülerinnen aus diesem Fonds mit welchem Betrag unterstützt werden. Außerdem versuchen wir in enger Zusammenarbeit mit Emmaberg die Lebens- und Lernbedingungen in der Schule stetig zu verbessern und haben im Laufe der Zeit schon viele Projekte gemeinsam umgesetzt.
Mit der Gründung der Tansania-AG EMMA am Kurt-Huber-Gymnasium gab es 2013 einen weiteren Meilenstein in unserer Partnerschaft. Seitdem schicken sich die Schüler*innen beider Schulen zusätzlich zu Briefen auch immer wieder Videobotschaften. Die KHG-Schüler*innen informieren ihre Mitschüler*innen über die Partnerschaft, organisieren verschiedene Projekte für Emmaberg und beschäftigen sich auch mit Themen des Globalen Lernens.

An dem ersten Besuch in Emmaberg 2016 war mit Familie Rückert eine KHG-Lehrerin und zwei KHG-Schüler*innen beteiligt. Dadurch wurde die Grundlage für eine noch intensivere Zusammenarbeit und auch Freundschaften geschaffen. Die Fotos und Videos der Reise, die im Anschluss am Kurt-Huber-Gymnasium gezeigt wurden, begeisterten immer mehr Schüler*innen sich in der Tansania-AG EMMA zu engagieren. Die Partnerschaft Emmaberg-KHG trat 2017 SchuPa Tansania e.V. als zweite Partnerschaft bei.
2018 wurde auch in Emmaberg eine Partnerschaftsgruppe, die Group of EMMA, gegründet und 2019 fand dann der erste Besuch einer Gruppe von 13 Schüler*innen des KHG begleitet von 4 Erwachsenen in Emmaberg statt. Als Thema dieses Besuchs hatten die Jugendlichen gewählt: Was wir gerne machen / unsere Hobbies (mit Schwerpunkt auf Tanzen) und unsere Träume, Wünsche und Ziele für unsere Zukunft. Die dreieinhalb Wochen in Tansania waren für alle Beteiligten eine prägende Zeit. Viele ausführliche Berichte zu dieser Reise finden sich auch auf der SchuPa Homepage (erster Bericht). Während der gemeinsamen Zeit in Emmaberg wurde von Schüler*innen und Lehrkräften beider Schulen eine Partnerschaftserklärung erarbeitet, die seitdem bei jedem Besuch zusammen überarbeitet wird.

Im Anschluss an die Reise erzählten die Schüler*innen der Reisegruppe der Schulfamilie in verschiedenen Kontexten von ihren Erlebnissen. Durch den Besuch auf das Thema aufmerksam geworden starteten wir außerdem eine Workshop-Reihe zu Kolonialismus, Rassismus, Privilegien und kritischem Weißsein.
Der Rückbesuch sollte eigentlich (mit ENSA Förderung) 2020 stattfinden. Leider musste er aufgrund der Corona-Pandemie um zwei Jahre verschoben werden. Im Juli 2022 war es dann endlich soweit und wir konnten eine Gruppe von acht Emmaberg Schülerinnen begleitet von drei Lehrkräften bei uns am KHG begrüßen. Für uns wurde damit ein Traum Wirklichkeit und die drei Wochen des Besuchs eine tolle Zeit. Wir beschäftigten uns gemeinsam noch einmal mit Kolonialismus und Rassismus und stellten beeindruckt fest, wie viel mehr die Emmaberg-Schülerinnen darüber wussten als wir. Es war spannend, sich auch mit dem Widerstand gegen die deutsche Kolonialherrschaft in Tansania zu beschäftigen und das Thema zum Schluss auch noch kreativ zu verarbeiten.

Im Mai 2021 wurde ein weiterer Traum für unsere Partnerschaft Wirklichkeit: Emmaberg bekam einen eigenen Internet-Tower, so dass wir seitdem regelmäßig Videokonferenzen miteinander machen können. Dadurch können sich auch Schüler*innen, die an beiden Schulen neu den Partnerschaftsgruppen beitreten, gegenseitig kennenlernen. Außerdem konnten wir dadurch schon mehrere Partnerschafts-Podcast in unserer „KHG fragt nach“-Podcast-Reihe aufnehmen. Der Podcast zum ersten Schritt „Warmwasser für die Schülerinnen und Solarstrom für die Dormitories“ unseres Solarprojekts, für den Schüler*innen des KHG zwei Emmaberg-Schülerinnen und außerdem den tansanischen Ingenieur für erneuerbare Energien Matthew Matimbwi interviewt haben, hat sogar beim bundesweiten Schulwettbewerb zur Entwicklungspolitik „alle für EINE WELT für alle“ in der Kategorie 2 (Unterstufe) den 1. Platz gewonnen.
In den Videokonferenzen beschäftigen wir uns seit 2023 mit unserem neuen beim Besuch der Emmaberg-Gruppe am KHG gemeinsam ausgesuchten Thema Klimagerechtigkeit. Seitdem führen die Schüler*innen der Tansania-AG dazu auch eine neue Workshop-Reihe durch. Im Juli 2025 ist dann auch der nächste Besuch einer Gruppe von 13 KHG-Schüler*innen in Emmaberg geplant. Unser Thema: Our transnational journey towards more climate justice.

