Aus dem Flughafen hinaus in die tropische Luft und in tausend Umarmungen. Endlich war der Moment da, auf den wir so lange gewartet und hingearbeitet hatten – wir konnten es kaum fassen nach 19 Stunden unterwegs. Zusammen mit den Schülerinnen und Lehrkräften aus Emmaberg gingen wir zu unserem Reisebus, mit dem uns unsere Partner*innen abgeholt hatten, obwohl es so früh am Morgen war – sie hatten seit 3:00 Uhr auf uns gewartet und wir haben uns gefreut, sie alle kennenzulernen.

Nach nur 5 Stunden unruhigen Schlafs am Vormittag begann der erste Programmtag mit einem leckeren Mittagessen. Anschließend stiegen wir in den Bus und fuhren zu AfriCraft, unserem ersten Projekt. Dort lernten wir viel über Mülltrennung und wie man Müll upcyceln kann sowie über die vielen sozialen Projekte, die AfriCraft durchführt (siehe Foto):






Anschließend durften wir selbst mit anpacken: aus alter Zeitung und einer Mine bastelten wir einen Kugelschreiber, aus alten Nespresso-Kapseln kreierten wir Ohrringe. Nach einem Besuch im AfriCraft-Shop fuhren wir zurück zur Unterkunft, aßen gemeinsam zu Abend und fielen dann müde, erschöpft, aber glücklich ins Bett.


Am Samstag stand uns ein Tag mit vollem Programm bevor. Morgens fuhren wir mit dem Bus durch Dar Es Salaam bis an den Indischen Ozean. Dort besuchten wir die University of Dar Es Salaam (School of Aquatic Sciences and Fisheries, SoAF), wo wir eine Führung bekamen und anschließend den Strand besuchten. Außerdem bekamen wir dort einen sehr interessanten und lehrreichen Vortrag von Shamim Nyanda, einer jungen Dozentin und Klimaaktivistin, über ihr Projekt „Ocean Climate Innovation Hub“, das versucht, lokale Fischer*innen über nachhaltigen Fischfang aufzuklären und Unternehmen zu unterstützen, die den Ozean vor Verschmutzung schützen. Außerdem kämpft sie gegen die Macht internationaler Konzerne, die vor der Küste Tansanias illegale Fischerei betreiben, und setzt sich dafür ein, dass die afrikanischen Länder geschlossen gegen diese Praxis vorgehen. In diesem Zusammenhang erklärte sie auch, dass Länder wie Tansania schon jetzt stark von den Auswirkungen der Klimakatastrophe betroffen sind, aber kaum dazu beigetragen haben. Ein weiteres Anliegen von Shamim ist deshalb der Schuldenerlass für afrikanische Staaten, sodass sie mehr Geld in die Transformation hin zu erneuerbaren Energien und Adaption an neue Lebensrealitäten aufwenden können.


Nach einem kleinen Zwischenstopp in der Unterkunft machten wir uns auf den Weg zu Coco Beach, an dem wir die „Waste Changer“ von AfriCraft trafen. Sie informierten uns über ihre Arbeit und den Müll, den sie am Strand sammeln – der für sie nämlich kein Müll, sondern ein wertvoller Rohstoff ist. Das ist auch für die Community wichtig, da sie den Strand sicher und sauber halten. Regelmäßig organisieren sie auch ein gemeinschaftliches Müllsammeln.

AfriCraft organisierte dann für uns ein ausgezeichnetes Abendessen am Strand. Während wir darauf warteten, genossen wir die herrliche Umgebung und hatten viel Spaß dabei, zusammen zu tansanischen und deutschen Liedern zu tanzen.
Annie, Kathi und Luna




Unsere Begegnungsreise wird gefördert durch ENSA, das entwicklungspolitische Schulaustauschprogramm von Engagement Global (im Auftrag des BMZ) und die Stiftung Jugendaustausch Bayern.