Am Morgen unseres dritten Tags in Tansania spielten wir nach dem Frühstück ein paar Kennenlernspiele, darunter „alle die wo“ und „Kugellager“. Danach verteilten wir auch die Gastgeschenke. Nach eine Stunde Freizeit fuhren wir mit dem Bus zur Azania Frontchurch und trafen uns mit Ursula Kronenberg, die sonntags den englischen Gottesdienst mitorganisiert. Anschließend führte uns Ananía, der Meßner der Kirche, gruppenweise den Turm hinauf. Ein paar unserer Schüler brachen vorher ab, da der Weg in diese schwindelerregende Höhe nicht ganz ohne war, jedoch war der wundervolle Ausblick die Mühen und Strapazen wert.



Bevor wir zum Nachmittagsprogramm kamen, aßen wir ein spätes Mittagessen in einem Restaurant. Von dort gingen wir direkt zum Freilichtmuseum, welches sich nebenan befand und uns einen Einblick in die verschiedenen traditionellen architektonischen Bau- und Lebensweisen von unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen Tansanias gewährte. Besonders fremd war uns ein Gebäude mit Zimmern für vier Ehefrauen – bekannt kam es uns allerdings vor, ein extra Zimmer nur für Alkohol zu besitzen (siehe unsere Weinkeller). Außerdem zogen höhlenartige Erdbauten und eine fast unmöglich verlassbare Labyrinthhütte unsere Aufmerksamkeit auf sich. Schließlich entzückten uns noch Tänzer*innen, die von rhythmischen Trommeln begleitete traditionelle Tänze zeigten.





Als wir gerade rechtzeitig für den Sonnenuntergang in unserer Unterkunft ankamen und uns dort todmüde das Abendbrot schmecken ließen, wurden wir von merkwürdigen Vögeln abgelenkt… Wie sich herausstellte waren es Flughunde! Wir waren gleich wieder wacher und hatten so noch etwas Kraft uns nach einem so tollen und interessantem Tag ins Bett fallen zu lassen.
Am letzten ganzen Tag in Dar Es Salaam wurden wir von Matthew Matimbwi begleitet, dem Ingenieur der Tanzania Renewable Energy Association TAREA, der uns seit unserer Zusammenarbeit im Rahmen des Solarprojekts bestens bekannt ist. Der Tag startete mit einem Ausflug zu einer kleinen Firma namens Trí, welche lokal elektrische, dreirädrige Autos, die auch Tuktuks oder Bajaji genannt werden, verkauft. In der Werkstatt informierte uns die Managerin Mercy über die Leistungen und die Mission der Firma, nämlich Tansania Schritt für Schritt Richtung klimafreundlicheren Verkehr zu lenken, und klärte danach die vielen interessanten Fragen der Schüler*innen und Lehrkräfte. Danach kam das Highlight vieler Schüler*innen: die Fahrt in einem der Bajajis! Erstaunlich war vor allem, wie geräuschlos und gemütlich die Fahrt darin war, was auf den vollkommen elektrischen Betrieb zurückzuführen ist.
Nachdem die Fahrten beendet waren und wir auch das Interview mit Mercy abgeschlossen hatten, brachte uns unser Busfahrer zu einem Restaurant, welches von Matthew empfohlen worden war. Dort erwartete uns Wasser und auch unsere Essen bekamen wir schnell.
Nach unserem Besuch im Restaurant ging es weiter zu einer anderen Firma, die nicht nur elektrische Bajajis zur Verfügung stellt, sondern auch elektrische Eiswägen (e-bikes mit Kühlschrank vorne drauf), Motorräder und Lasten-e-bikes. Dort gab es eine kurze Einweisung und wieder durfte man eins dieser innovativen Verkehrsmittel benutzen. Manche probierten die Fahrräder aus und eine Schülerin traute sich sogar auf ein Motorrad. Die beiden Elftklässlerinnen, die bereits einen Führerschein hatten, durften selbst Bajaji fahren. Insgesamt war es sehr interessant und lehrreich.




Auf dem Nachhauseweg trennte sich die Gruppe: Die einen fuhren mit dem Bus nach Hause, die Lehrkräfte und das Interviewteam (Josef, Faraja, Benja) fuhren zu EnSol, der Firma, die in Emmaberg das Solarprojekt ausführt. Dort interviewten wir Magdalena, eine Ingenieurin, die selbst in Emmaberg dabei war und viele Schülerinnen inspirierte.
Am Abend ließen wir den Tag mit einer Reflexionsrunde und einer Blitzlichtrunde mit unseren Highlights der letzten paar Tage ausklingen. Dar Es Salaam wird uns allen sicherlich in Erinnerung bleiben.
Abby und Josef


Unsere Begegnungsreise wird gefördert durch ENSA, das entwicklungspolitische Schulaustauschprogramm von Engagement Global (im Auftrag des BMZ) und die Stiftung Jugendaustausch Bayern.