Im Juli und August dieses Jahres stehen wieder zwei Outgoing-Reisen zu unseren Partnerschulen an: eine Gruppe vom Ernst-Mach-Gymnasium wird die Ilembula Secondary School besuchen und eine vom Kurt-Huber-Gymnasium die Emmaberg Girls Secondary School. Wir freuen uns riesig, dass unsere Reisen beide von ENSA, dem entwicklungspolitischen Schulaustauschprogramm (einem Förderprogramm des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) sowie auch der Stiftung Jugendaustausch Bayern gefördert werden. ENSA fördert uns dabei nicht nur finanziell, sondern bereitet uns auch inhaltlich auf unsere Reise vor bzw. reflektiert sie hinterher gemeinsam mit uns. Deshalb durften wir mit 8 bzw. 10 Schüler*innen und jeweils zwei Lehrkräften vom 08.-11.03. an der ENSA-Anfangskonferenz teilnehmen. Da dieses Jahr 20 Jahre ENSA gefeiert wird, fand sie als Jubiläumskonferenz für alle 50 geförderten Projekte aus ganz Deutschland gemeinsam und dadurch mit über 500 Teilnehmenden in Brandenburg statt.


Damit die Schüler*innen der beiden SchuPa-Schulen sich etwas untereinander kennenlernen, haben wir uns Montagmittag auf der Konferenz mit beiden Gruppen getroffen und uns in mehreren Kugellager-Runden über unsere Partnerschaften, unsere geplanten Reisen, die Themen, mit denen wir uns beschäftigen, und wie wir die ENSA-Konferenz finden ausgetauscht. Beim anschließenden Mittagessen konnten wir die Gespräche dann noch fortsetzen.
Wir haben in den Tagen der ENSA-Konferenz nicht nur neue Kontakte geknüpft, sondern auch eine Menge gelernt. Bei unserer Anreise konnten wir uns über eine für die Konferenz gestaltete App bei vielen verschiedenen Workshops anmelden. Ein paar von uns waren z.B. beim Welthandelsspiel und Future is(s)t smart, bei welchem es um Nachhaltigkeit und wie Ernährung damit zusammenhängt ging. Bei diesem zweiten Workshop haben wir zuerst über den CO2 Verbrauch von unterschiedlichen Ländern der Erde gesprochenen. Danach haben wir uns mit Spielen besser kennengelernt und Interessen miteinander geteilt, sowie mit einem Quiz mehr über Nachhaltigkeit und wie wir unsere Erde schützen können erfahren. Zum Abschluss haben wir uns in Kleingruppen aufgeteilt und uns darüber informiert, wie es um die Klimabelastung unterschiedlicher Lebensmittel steht. Mit Hilfe von Plakaten haben wir dann den anderen Gruppen über unsere jeweilige Recherche berichtet. Wir haben in diesem Workshop Neues und Interessantes über Ernährung gelernt, was wir auch probieren in Zukunft in unserem Alltag umzusetzen.


Auch das Freizeitprogramm während der Konferenz war sehr vielfältig. Es gab von ENSA organisierte Aktionen, wie beispielsweise das Bemalen von Jutebeuteln, ein Lagerfeuer, eine Party und einen Karaoke Abend sowie auch zahlreiche Spielerunden und eine Fotobox. Auch in dem vor Ort vorhandenen Kino liefen jeden Abend verschiedene Filme. Dazu bot das große Gelände noch einige andere Möglichkeiten: Viele sind im See baden gegangen oder/und haben die wunderschöne Natur genossen. Wenn man sich auspowern wollte, konnte man verschiedene Ballsportarten mit Freunden ausprobieren oder auch einfach auf dem großen Grundstück spazieren gehen. Zudem konnte sich jede Person in das eigene Zimmer oder in einen Gemeinschaftsraum zurückziehen, um dort z.B. Musik zu hören oder in ruhigerem Umfeld neue Freundschaften zu schließen. Dank dieser tollen, vielfältigen Möglichkeiten gab es für alle die Möglichkeit, etwas den eigenen Interessen Entsprechendes zu machen.


Besonders gut fand die Gruppe vom KHG den zweimal dreistündigen Workshop, den wir als Reisegruppe mit unserem ENSA-Trainer, dem Erlebnispädagogen Nikolas, hatten. Mit ihm machten wir sowohl Übungen draußen als auch drinnen, was das Ganze sehr abwechslungsreich machte. Nikolas organisierte für uns sogar eine Videokonferenz mit dem senegalesischen Klimaaktivisten Mamadou. Es war super interessant sich mit ihm über Klima(un)gerechtigkeit auszutauschen.
Eines der Highlights der gesamten Konferenz war für uns die Murmelbahnherausforderung: Jede Person bekam von Nikolas ein Holzstück für die Murmelbahn und wir mussten mit ihnen über einen Abstand von etwa 20 Metern eine Murmel in eine Alu-Trinkflasche befördern. Regeln wie z.B. dass wir alle hinter der Startlinie stehen mussten bis die Murmel auf dem ersten Stück Holz war oder dass sie weder rückwärts laufen noch stehen bleiben durfte, machten die Herausforderung wirklich schwierig. Nach viel Ausprobieren und Überlegen meisterten wir die Challenge schließlich beim letzten Versuch. Dies ließ unsere Gruppe richtig zusammenwachsen. Die aus dieser Aufgabe gewonnenen Erkenntnisse übertrugen wir anschließend auf unsere Reise und beschäftigten uns intensiv mit dem Thema Konflikte und möglichen Lösungen.
Insgesamt war der Workshop mit Nikolas also sehr spannend und lehrreich: Er hat uns als Gruppe noch mehr zusammengeschweißt und außerdem inhaltlich wichtige Aspekte thematisiert.


Am Morgen unseres letzten Tages brachen wir alle schon früh nach Berlin auf, da uns im Kino „Zoopalast Berlin“ der Festakt des 20 jährigen Jubiläums von ENSA erwartete. Bei Popcorn und Getränken hielt Svenja Schulze (Ministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) eine inspirierende Rede. Außerdem gab es interessante Interviews mit früher von ENSA geförderten Schüler*innen, Lehrer*innen und Expert*innen und wir bekamen zwei Filme präsentiert. Einer wurde erst zwei Tage davor auf der Konferenz gefilmt, im anderen wurde als einer von vier Partner*innen im Globalen Süden Moses Lwila aus Emmaberg interviewt. Es traten auch zwei talentierte Musiker*innen auf.
Von der Ministerin bekam jede unserer Gruppen einen fair gehandelten Fußball mit den 17 SDGs (Sustainable Development Goals / Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen) darauf geschenkt. Zum Abschluss unterhielten sich Schüler*innen und Lehrer*innen noch bei Snacks und Getränken.


Insgesamt war die Zeit auf der ENSA Konferenz und auch der Festakt ganz toll und wird uns noch lange positiv in Erinnerung bleiben.
Hannes, Josef, Franzi, Annie, Kathi, Luna, Smilla, Jule, Viola und Luvi
Die Reisen nach Emmaberg und Ilembula werden gefördert durch ENGAGEMENT GLOBAL mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie durch die Stiftung Jugendaustausch Bayern.





