Alle drei SchuPa-Gruppen bei der ENSA-Auftaktkonferenz

Diesen Sommer bekommen wir am Ernst-Mach- und am Kurt-Huber-Gymnasium Besuch von tansanischen Schüler*innen und Lehrer*innen aus unseren Partnerschulen Ilembula und Emmaberg. Vier Schüler*innen und zwei Lehrer*innen des Gymnasiums München-Trudering besuchen im Juli ihre Partnerschule Luduga und bekommen dann im Herbst gleich einen Gegenbesuch. Um diese Reisen finanzieren zu können, beantragten wir jeweils eine Förderung bei ENSA (Entwicklungspolitisches Schulaustauschprogramm). Da wir sie glücklicherweise alle erhielten und mit dieser Förderung auch eine inhaltliche Begleitung unserer Austausche einhergeht, fuhren wir mit insgesamt 19 Schüler*innen und acht Lehrer*innen unserer drei SchuPa-Schulen vom 30.01.-02.02. auf die erste von drei ENSA-Konferenzen dieses Jahres nach Thüringen, Sondershausen.

Lara, Sia, Niklas und Hannah vom Gymnasium München-Trudering:
Als wir ankamen, erhielten wir sofort ausreichend Informationen über den Ablauf der nächsten Tage. Dabei lernten wir auch unsere Referenten kennen, mit denen wir das Seminar verbringen würden. Der erste und zweite Tag bestand hauptsächlich aus Kennenlernspielen, wodurch wir engen Kontakt mit den Schüler*innen der anderen SchuPa-Schulen aufbauen konnten. Die restliche Zeit verbrachten wir damit, uns über die vergangenen und noch bevorstehenden Reisen auszutauschen. Dadurch wurden wir auf die kommenden Incoming- und Outgoing- Reisen vorbereitet und der Austausch kommt uns allen nun um einiges näher vor. Durch das Seminar wurde unsere Vorfreude geweckt und wir können es kaum erwarten die Schüler*innen unserer Partnerschule zu treffen, sowie unsere auf dem Seminar gewonnen Freundschaften zu pflegen.

Magdalena und Liv vom Kurt-Huber-Gymnasium:
Nach einer langen Busfahrt kamen wir ein bisschen verspätet zum Anfangsplenum an. Im Anschluss daran sprachen wir mit dem uns zugeteilten Referenten Volker über unsere Wünsche und Erwartungen für dieses Seminar. Über die nächsten Tage beschäftigten wir uns zusammen mit der Gruppe einer anderen Schule und deren Referentin Bolormaa mit verschiedenen Themen rund um unsere Partnerschaften. Insbesondere gingen wir dabei auf unser Projektthema für den Besuch aus Emmaberg, den Kolonialismus und seine Folgen, Vorurteile, unsere Identität und ihre Rolle in einer Partnerschaft mit einer Schule im Globalen Süden ein. Durch Gruppenarbeiten, Diskussionen und Spiele mit wichtigen moralischen Erkenntnissen arbeiteten wir dies auf und hatten zudem auch sehr viel Spaß. Zudem befassten wir uns mit Chimamanda Adichies „The danger of a single story” und sprachen über wichtige Aspekte ihres TED Talks. In diesem befasst sie sich mit Vorurteilen und dass diese nicht unbedingt falsch sondern einfach unvollständig sind, da man meistens die Geschichte nur aus einer bestimmten „einzig wahren“ Sichtweise kennt („single story”) statt die Vielfalt an Geschichten wahrzunehmen.

In einer unseren Übungen, ordneten wir Zitate rund um den Kolonialismus in ihren zeitlichen und historischen Kontext ein. Anschließend diskutierten wir über diese Zitate, dabei erfuhren wir auch, von wem diese stammten und ob unsere Einschätzungen nahe dran lagen. Dabei fanden wir vor allem ein Zitat von Kant besonders erschrecken, da er als bekanntester und einflussreichster Philosoph der Neuzeit unglaublich abwertend über schwarze Menschen geschrieben hat – und das ohne je selbst einen von ihnen kennengelernt zu haben. Ebenso erstaunten waren wir darüber, wie auch heutzutage noch Aussagen mit extrem veralteten Ansichten über den Globalen Süden gemacht werden.

Am Freitag Abend veranstalteten wir eine Projektgalerie, bei der jede Schule ihr Projekt bzw. ihre Partnerschaft vorstellte. Jede Schule bereitete dafür einen eigenen Stand mit Fotos, Plakaten … vor. Diese Stände besichtigten wir dann und tauschten uns mit anderen Schüler*innen und Lehrer*innen aus. Somit hatte man die Möglichkeit auch andere Projekte genauer kennenzulernen, was wir sehr spannend fanden.

Zwischendurch haben wir immer wieder Spiele gespielt um unsere Gemeinschaft zu stärken, uns ganz neu kennenzulernen, mehr Vertrauen aufzubauen und unseren jeweiligen Platz in unserer Partnerschaft zu finden. Abschließend können wir sagen, dass wir nicht nur inhaltlich sehr viel gelernt haben, sondern auch als Gruppe zusammengewachsen sind. Jetzt sind wir auf unseren Besuch im Sommer schon viel besser vorbereitet. Vielen Dank dafür besonders an unseren tollen Referenten Volker, der unser Programm super gestaltet hat!