EINE „BUNTE“ WOCHE

Unsere vierte Besuchswoche ist von ganz unterschiedlichen „Programmpunkten“ und entsprechend vielfältigen Erlebnissen und Erfahrungen geprägt.

Am Sonntag (12. Februar) treffen wir ehemalige Schüler*innen der Ilembula Secondary und die beiden Lehrkräfte Paul Kyando (Besuchergruppe 2023) und Sinayi Tweve (Besuchergruppe 2017) im Gästehaus des Ilembula Hospital zum Mittagessen. Im Moment sind alle mit „agricultural activities“ beschäftigt und unterstützen so ihre Familien. Im Juli geht es dann weiter mit Schule (A-level) oder College – hoffentlich erfüllen sich die Berufswünsche: Medizin, Jura, Pharmazie, IT und „irgendetwas mit Sprachen“ haben sich die Jugendlichen vorgenommen. Bis dahin ist noch ein weiter Weg, das ist ihnen bewusst.

Treffen mit ILESS students
Hamissa, Radhia, John, Maria, Moses, Irene, Paulo, Christl und Sinayi (mit ihren beiden Kindern)

Am Montag geht es dann gemeinsam mit Wilhelm Mgaya ins ca. 90 Autominuten entfernte Kitandililo, wo wir die dortige Secondary School besuchen. Das Gymnasium Ismaning strebt eine Nord-Süd Partnerschaft mit dieser Schule an. So organisieren wir vor Ort ein Zoom-Meeting mit Mitgliedern der Schulleitungen beider Schulen. Es treten leider nicht nur Probleme in der technischen Durchführung, sondern vor allem auch in der Fähigkeit der Kommunikation auf, da es schwer ist mit dem zurückhaltenden und reserviert wirkenden Schulleiter der Kitandililo Secondary ins Gespräch zu kommen.

Die anschließende Besichtigung einer Unterbringungsmöglichkeit für eventuelle Gäste aus Ismaning erweist sich leider als völlig unzureichend. So räumt auch Wilhelm Mgaya ein, dass es sehr schwierig sein dürfte, die Kitandililo Secondary als Partnerschule ins RCE/SchuPa Netzwerk aufzunehmen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Kommunikation mit dem Gymnasium Ismaning entwickelt, und ob unter den gegebenen Umständen weiteres Interesse an einer Partnerschaft besteht.

Nach einer Übernachtung in Njombe (der Hauptstadt der Region) führt uns der Weg am Dienstag nach Makangarawe zu den 53 Hektar umfassenden RCE-Flächen, die zur Aufforstung vorgesehen waren. Dort erwartet uns Eliud Mbilinyi, der als Hauptverantwortlicher mit einer Menge Rechtfertigungen aufwartet, warum die Pflanzungen nicht wie vereinbart durchgeführt wurden. Letztendlich beschließen wir den endgültigen Projektstop. Nun liegt es an RCE als dem Eigentümer der Fläche, für deren Erhalt als unbewirtschaftetes „naturnahes“ Gebiet zu sorgen bzw. einen Verkauf anzustreben.

Auf dem Rückweg nach Ilembula gibt es noch einen Abstecher zur Ulembwe Secondary, an der die jetzige Schulleiterin der Thomas Nyimbo Secondary bis vor zwei Jahren tätig war. Die Eindrücke sind in vielerlei Hinsicht mit der früheren Situation an unseren Partnerschulen vergleichbar. RCE Director Wilhelm Mgaya versucht mit viel Engagement, die Idee von Eigeninitiative und der Entwicklung vorhandener Ressourcen an der Schule voranzutreiben und seine Kolleg*innen zu aktivem Handeln aufzufordern. Ein langer Weg …

Am Mittwoch wird an der Ilembula Secondary das Pflanzenkohle-Projekt mit ersten maßgeblichen Schritten praktisch umgesetzt. Paul Kyando hat in kurzer Zeit eine ganze Menge bewerkstelligt, und so kann er gemeinsam mit der tatkräftigen Schulleiterin Yezebel Mwilange und knapp 100 Schüler*innen das Gemisch aus Hühnerdung und Holzkohlenstaub (beides „Abfallprodukte“) in die vorbereiteten Versuchsflächen einbringen. Die größte Herausforderung ist nun die wertvolle Pflanzenkohle (auch über die Trockenzeit) so effektiv wie möglich feucht zu halten, damit sie ihre Wirkung und damit die dauerhafte Verbesserung des nährstoffarmen Bodens entfalten kann.
Ein separater Bericht wird folgen.

Am Donnerstag wird gemeinsam mit Vertreter*innen des Ward („Gemeinde“) Luduga und der beteiligten Baufirmen das neue Schlafgebäude für Jungs an der Luduga Secondary eingeweiht. Neben verschiedenen Redebeiträgen gibt es leckeres Essen (von den Lehrerinnen zubereitet und den Lehrern serviert!), eine Gesangs- und Tanzeinlage, eine Besichtigungsrunde und die Pflanzung zweier „native trees“, in deren Schatten sich die Schüler eines Tages zusammenfinden können. Wir freuen uns über diese deutliche Verbesserung und hoffen auf die entsprechenden Wirkungen!

Am Donnerstagabend ist nun die Reisegruppe des Gymnasiums Trudering angekommen, mit der wir die nächste Woche verbringen werden. Deren „Reisebericht“ von ihren ersten Begegnungen mit und in Tansania, dem Mikumi Nationalpark, der Partnerschule Luduga und so Manchem mehr wird noch folgen.