ALLER GUTEN DINGE SIND DREI

In Woche DREI unseres Aufenthalts in Ilembula steht – zum DRITTEN Mal binnen eines Jahres – die Luduga Secondary im Mittelpunkt. Vieles ist uns vertraut, schnell können wir an die gewachsenen Beziehungen anknüpfen.

Beim Rundgang zeigt uns der Schulleiter Wilhelm Mgaya DREI Neuigkeiten: das ehemalige Holzgebäude für den Food Store gleich neben der Küche ist nun gemauert – die Eltern haben die Baumaßnahme in Eigenleistung durchgeführt, weil sie (nicht nur aus versicherungstechnischen Gründen) ihre Beiträge gut geschützt wissen wollen: in den drei Räumen lagern jeweils große Säcke Mais, Bohnen und Reis (hiervon eine deutlich geringere Menge aufgrund der hohen Preise und mangelnden Anbaumöglichkeit vor Ort– d.h. leider nur einmal die Woche Reis für die Schüler*innen).

In der Multifunctional Hall entdecken wir mit Freude „Zuwachs“: Nun zieren nicht nur wir beide die Wand (was der Schulleiter eigenständig nach Fertigstellung des Gebäudes veranlasst hat), sondern weitere zehn Lehrkräfte, die 2020 maßgeblich an der Planung und Errichtung des Gebäudes beteiligt waren. Das fühlt sich für uns nun deutlich besser an! Und wir können beim Treffen mit den neuen Form I Schüler:innen (siehe oberstes Foto) u.a. auch gleich erklären, was SchuPa/RCE nun eigentlich bedeutet.

Luduga Secondary

Die Besichtigung des neuen Schlafgebäudes für die Jungs verschieben wir auf nächste Woche – da findet die offizielle Einweihung statt (Bericht folgt). Dafür machen wir uns mit dem neu gestalteten Innenhof vertraut, wo auf Versuchsflächen mit Pflanzenkohle experimentiert wird. Einiges kann durch das Telefonat mit unserem Kooperationspartner char2cool e.V. aus Bayern vor Ort geklärt werden, manche Frage wird sicher noch auftauchen. Die selbst gezogenen Setzlinge allerdings warten schon auf ihren Einsatz – von Erdbeeren bis zu „Native Trees“ findet sich eine große Vielfalt. Ein Teil davon wird im bestehenden SchuPa Garten gepflanzt – auch hier wird der Boden zuvor entsprechend verbessert und mit einem möglichst effektiven Bewässerungssystem versorgt werden (Bericht folgt).

Der Rundgang durch die Conservation Area zeigt, dass sowohl der Schutz des Gebiets als auch das Beekeeping Projekt weiter erfolgreich umgesetzt werden. Der verantwortliche Lehrer und “Bienenflüsterer” Tomson Mwampamba hat sich inzwischen einen Schutzanzug besorgt, den er allerdings nur beim Öffnen der Bienenstöcke verwendet; die Bienen erkennen ihn am Geruch und verhalten sich entsprechend friedlich. Alle anderen bittet er, Abstand zu halten, um die Bewohner*innen nicht zu reizen.

Neben zahlreichen Gesprächen (vor allem beim gemeinsamen Frühstück und Mittagessen) wird auch an der Luduga Secondary fleißig „geworkshopped“. Hier haben sich die Lehrkräfte folgende Themen ausgesucht: Partnerschaft im Netzwerk, Nachhaltigkeit im persönlichen/lokalen/globalen Kontext, die Bedeutung der Sustainable Development Goals für die Schulpartnerschaft und die Frage der konkreten Umsetzung, interkulturelle Kommunikation. Bei der „Kugellager“- Methode kommen alle miteinander ins Gespräch und erleben, wie Augenkontakt und aktives Zuhören das Wohlbefinden der jeweiligen Paare erhöhen. Das bewusste Wahrnehmen von kulturellen Unterschieden und Gemeinsamkeiten führt zu interessanten Diskussionen. Es ist zu hoffen, dass nach all den positiven Erfahrungen die vielfältigen Themen und Methoden nun auch Einzug ins Klassenzimmer finden.

Luduga Secondary

Beim Gespräch mit dem Schulleiter und Direktor von RCE machen wir deutlich: es ist an der Zeit, dass unsere Partnerschulen „erwachsen“ werden, aktiv und selbstständig handeln, und nicht mehr auf die Ideen und die Kompetenz des SchuPa-Partners aus dem Norden warten.
„Less words, more action!“ – so das Motto des Schulleiters Mgaya –
wir sind gespannt.