Nein, das ist nicht die Abkürzung einer neuen Partnerschule – es ist ein Bewegungsspiel bzw. ein „Energizer“, wie er gerne beim Workshoppen eingesetzt wird. Eine Freundin und erfahrene Umweltpädagogin hat uns noch am Tag vor unserer Abreise nach Tansania begeistert davon erzählt und wir haben die Idee einfach mitgenommen. Bei unserem fünftägigen Besuch an der ILEMBULA Secondary hat sich das Spiel nun zum „roten Faden“ entwickelt – zur großen Freude von Schüler*innen und Lehrkräften! Danke, Gudrun!
Gleichzeitig ist das Spiel auch Symbol für eine neue Entwicklung an der Partnerschule des EMG: von Anfang an fühlen wir uns wohl, da auf Förmlichkeiten und Protokollarisches weitgehend verzichtet wird, die Lehrkräfte sind offen und kommunikativ, die Schüler*innen haben viel von ihrer Scheu verloren. Die Schulleiterin Yezebel Mwilange ist Teil des Küchenteams, Paulo Kyando (der verantwortliche SchuPa-Lehrer und Mitglied im RCE Board) organisiert den reibungslosen Ablauf unseres Besuchs.
Dass wir dabei öfter den Zeitplan überschreiten, liegt auch daran, dass es viel zu Diskutieren gibt. Das Schwerpunktthema „Sustainability“, das sich die Lehrkräfte ausgewählt haben, wird methodisch und inhaltlich in vielfältiger Weise bearbeitet: vom „ökologischen Fußabdruck“ bis zur „conservation area“, von „climate justice“ bis zu den verschiedenen Bewegungen der Klima-Aktivist*innen, von den „Sustainable Development Goals“ bis zu konkreten Umsetzungsmöglichkeiten im persönlichen Umfeld und an der Schule.
Auch wenn dabei Vieles an der Oberfläche bleibt, „alte“ Verhaltensmuster immer noch sichtbar sind, das eigene Denken und Reflektieren für die meisten eine Herausforderung darstellt: es bewegt sich etwas an der Ilembula Secondary. HA! – HE! – HO!
Für die erste Partnerschule im SchuPa Netzwerk (seit 2015) heißt es nun möglichst selbstständig und in Eigenverantwortung die Entwicklung fortzusetzen.
Und was gibt es Neues von der ILESS zu berichten?
Develin Mhami, der Treasurer von RCE, wird zum stellvertretenden Schulleiter benannt.
Mrs Msambwa (Frau des Schulleiters der Emmaberg Girls‘ Secondary) wird auf eigenen Wunsch nach Ilembula versetzt. Beide Personalien können ein Gewinn für die Schule sein.
Auf 2000 qm entsteht eine Versuchsfläche zur dauerhaften Verbesserung des Bodens durch Pflanzenkohle.
Streitigkeiten mit Nachbarn, die angrenzende Schulflächen für Landwirtschaft nutzen wollen, führt zu einer GPS Vermessung durch die Regierung; es sollen Grenzpfosten aufgestellt werden.
Die Baumpflanzungen der zukünftigen Reforestation- und Conservation Area am südlichen Rand des Schulgeländes sollen noch in dieser Regenzeit beginnen.
(v.a. Guave und Mango)
Das innerhalb von drei Wochen (!) von der Regierung errichtete neue Klassenzimmergebäude (mit zwei Klassenräumen und einem Büro) wird nicht genutzt: es bedarf noch der Abnahme von Inspektoren; das kann – wie in der Luduga Secondary – Jahre dauern; bis dahin übt das Gebäude nur eine Funktion aus: es sieht „schick“ aus. So haben die auf lokaler Ebene Verantwortlichen entschieden, statt der ursprünglich vorgesehenen Regenrinnen (zur Wassergewinnung sinnvoll und dringend erforderlich!) lieber die Fußböden zu fliesen und teurere Schiebefenster einzubauen. Durch das moderne äußere Erscheinungsbild erhoffen sie sich Zustimmung und Lob, das die eigene Karriere möglicherweise befördert. Bezüglich der Qualität bei der Nutzung des Gebäudes ist RCE Director Mgaya jedoch sehr skeptisch.
Schattenseiten und Problemfelder sind existent ….
An zwei Nachmittagen trifft sich die ILESS Reisegruppe, um sich miteinander auf das „Abenteuer Deutschland“ vorzubereiten: auch hier geht es um die anschauliche Vermittlung von Informationen und spielerische Erfahrungsräume. Erwartungen, Wünsche und Ängste werden thematisiert, das „Bild“ von Deutschland hinterfragt, das gemeinsame Gruppengefühl vertieft. Und was hat allen besonders viel Spaß gemacht? Klar, HA! – HE! – HO!
Und zu guter Letzt ….
…. noch sportliche Aktivitäten und Talente-Show: