… im SchuPa Partnerschaftsnetzwerk
Ein Mangobaum-Setzling wird am 26.01.2023 an der Thomas Nyimbo Secondary School in Igilango (ca. 25 km östlich von Ilembula) als „Memorial Tree“ gepflanzt. Er ist – nach drei Tagen intensiver Begegnung mit den SchuPa-Verantwortlichen Christl und Edwin Busl – ein symbolisches Zeichen für die Mitgliedschaft der Thomas Nyimbo Secondary in unserem RCE/SchuPa-Partnerschaftsnetzwerk.
Die Voraussetzungen der Schule sind gut:
RCE Director Wilhelm Mgaya (aktuell Schulleiter der Luduga Secondary) war hier vor 18 Jahren der erste Schulleiter. Mit Freude zeigt er uns die ersten gepflanzten Bäume im Innenhof, dem sie heute wohltuend Schatten spenden; im ersten Gebäude der Schule wurden die damals noch 49 Schüler*innen unterrichtet.
Heute beherbergt die Schule unter der Leitung der Headmistress Lize Mulungu die zehnfache Anzahl.
Der Staat versucht den Herausforderungen dieses Wachstums zumindest mit dem jährlichen Bau neuer Klassenzimmergebäude zu begegnen.
Prekäre Ausgangssituation
Ansonsten sind die rund 500 Schüler*innen an den 270 Tagen, die sie in diesem Schuljahr (das am 9. Januar begonnen hat) an der Schule verbringen, äußerst prekären Verhältnissen ausgesetzt.
Die etwa 200 Jungs teilen sich zur Übernachtung 2 Klassenzimmer. Die jeweils 24 Stockbetten in jedem Raum sind so eng zusammengestellt, dass auf der Fläche von zwei Stockbetten im unteren Teil bis zu sechs Schüler Platz finden, im oberen Teil vier!
Für die 300 Mädchen steht ein Schlafgebäude (mit einer ursprünglichen Kapazität von 80 Schlafplätzen) und ein Klassenraum zur Verfügung. Die Eltern versuchen in Eigeninitiative ein neues, angemessenes Schlafgebäude zu errichten. Wegen fehlender Mittel ruht der Bau zur Zeit.
Auch die sanitären Anlagen und die Verpflegungssituation sind dürftig.
Ugali na maharagwe (Maisbrei mit Bohnen) ….
Ein besonderer “School Spirit”
Trotz dieser problematischen Situation sind die schulischen Leistungen an der Thomas Nyimbo Secondary außergewöhnlich: Bei den Abschlussprüfungen im Dezember 2022 belegt die Schule Platz 3 von 18 öffentlichen Schulen im District Wanging´ombe (entspricht etwa einem bayerischen Regierungsbezirk; umfasst ein Fünftel der Fläche Oberbayerns).
Der dafür wohl verantwortliche besondere „School Spirit“ ist bei unserem dreitägigen Besuch von Anfang an zu spüren: die offene und lockere Atmosphäre, ein unkompliziertes Miteinander, das sich nicht nur beim gemeinsamen Essen, sondern vor allem auch beim gemeinsamen „Arbeiten“ zeigt. Interessiert und engagiert bringen sich die Lehrkräfte bei den verschiedenen Workshops ein. Die Themen sind vielfältig: Partnerschaft, SchuPa/RCE Netzwerk, Kommunikation, kritische Reflexion der Lehrerrolle, Kinderrechte und die SchuPa/RCE Child Protection Policy, Lehrmethoden, Weltverteilungs-“Spiel”. Theorie und Praxis wechseln sich ab, ernste und hoffnungsvolle Aspekte werden diskutiert, der Spaß kommt nicht zu kurz.
Beim gemeinsamen Frühstück und anschließenden Gespräch mit den (Pflege-)Eltern der „needy students“ geht es erfreulicherweise nicht ausschließlich um Danksagungen, sondern um gegenseitige Ermutigung, die bestehenden Verhältnisse aktiv zu verändern.
Beim Unterrichtsbesuch (Form I Englisch / Form II Mathematik) erleben wir ein großes Bemühen der Lehrkräfte, die Stunden abwechslungsreich zu gestalten. Auch wenn in Sachen Methodik und Didaktik noch vieles zu verbessern ist, so überzeugt doch der Umgangston und das Engagement der Lehrkräfte, die sich offenbar sehr für ihre Schüler*innen einsetzen.
Alle sind sich einig: die drei Tage an der Thomas-Nyimbo Secondary waren eine Bereicherung, ein erster Schritt hin zu einer hoffentlich dauerhaften Partnerschaft, ein Anfang für Veränderung. Die Voraussetzungen sind gut. Jetzt heißt es, den Mangobaum zu wässern und ihn im Wachstum zu unterstützen. Dazu bedarf es der Anstrengung und der Ausdauer von allen Seiten. Das Ergebnis ist offen.