In unserem vierten “KHG fragt nach” Podcast geht es um Rassismus. Maren und Ester haben mit Christina Pauls und ihrem Mann Zouzou, der aus Ruanda kommt, gesprochen. Christina begleitet unsere Schulpartnerschaften schon seit über zwei Jahren und hat als BtE-Referentin (Bildung trifft Entwicklung) bereits mehrere Workshops am Kurt-Huber-Gymnasium und am Ernst-Mach-Gymnasium für uns gemacht.
Christina arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Augsburg am Lehrstuhl für Friedens- und Konfliktforschung und außerdem als Dozentin an der TU München, sie beschäftigt sich wissenschaftlich mit deutschem Kolonialismus, kritischem Weißsein und den Herausforderungen des Verbündetseins. Zouzou ist vor fast 5 Jahren aus Ruanda nach Deutschland zu seiner Familie gezogen. Er ist erfolgreicher Tätowierer in München. Gemeinsam haben sie einen kleinen Sohn und leben seit einigen Jahren in Augsburg.
Die beiden berichten von unterschiedlichen Erfahrungen, die sie mit Rassismus gemacht haben, z.B. als sie letztes Jahr eine neue Wohnung gesucht haben: “Wir hatten uns schon ungefähr drei Monate nach einem neuen Apartment umgeschaut. Wir haben versucht Häuser und Häuser und Apartments zu besichtigen und Vermieter zu treffen und irgendwann habe ich begriffen, dass ich meine Frau alleine gehen lassen muss. Wenn sie geht, ist es okay, alles ist in Ordnung. Wenn ich dabei bin oder sie meinen Namen checken, ist es vollkommen anders.”
Sie erklären aber auch, dass Rassismus als System schon eine jahrhundertelange Geschichte hat, wie er mit Koloniallismus zusammenhängt und dass man ihn überall in unserer Gesellschaft entdeckt, wenn man darauf achtet.
Auch diesen Podcast gibt es wieder in zwei Versionen. Das Original-Interview, in dem Zouzou Englisch spricht, dauert ca. 40 Minuten:
Und hier mit eingesprochener Übersetzung (ca. 30 Minuten) – vielen Dank Konstantin dafür:
Und vielen Dank natürlich vor allem an Christina und Zouzou, dass ihr euch die Zeit für dieses Interview genommen und unsere Fragen so offen beantwortet habt!