Danke für die überwältigende Solidarität mit unserer Partnerschule Emmaberg

Die Corona Pandemie hat unser aller Leben verändert und Pläne durcheinandergeworfen: Urlaube und Klassenfahrten mussten abgesagt werden, ebenso Theateraufführungen und andere geplante Aktivitäten, Auslandsaufenthalte unterbrochen werden … Vieles hat uns die letzten Monate schwer gemacht, uns belastet und tut dies auch nach wie vor.

Umso überwältigender haben wir am Kurt-Huber-Gymnasium und vor allem auch unsere Freundinnen und Freunde in Emmaberg die unglaubliche Solidarität erlebt, mit der viele von euch und Ihnen die Angestellten unserer Partnerschule in dieser schwierigen Situation unterstützt haben und sie auch weiterhin unterstützen.

Auch in Tansania wurden alle Schulen Mitte März auf unbestimmte Zeit geschlossen, nur die Form VI durfte am 1. Juni an die Schulen zurückkehren, um dann ab Ende des Monats ihr nationales Abschlussexamen zu machen.

Diese Schulschließungen sind für Privatschulen wie Emmaberg ein riesengroßes Problem, da sie sich in Tansania ausschließlich aus den Schulgebühren finanzieren und (selbst in der aktuellen Ausnahmesituation) keinerlei Unterstützung vom Staat erhalten und damit keinerlei Einkommen haben. Daher konnte ab April allen Lehrern und Lehrerinnen sowie den weiteren Angestellten (wie z.B. Köchinnen, Hausmutter, Sekretärin) im April und Mai nur noch das halbe Gehalt ausgezahlt werden, ab Juni wäre gar kein Geld mehr vorhanden gewesen. Außerdem haben wir erfahren, dass sie und ihre Familien keine Krankenversicherung haben. Dies ist natürlich gerade momentan äußerst beunruhigend, auch weil das halbe Gehalt in den Familien nur für das Nötigste reicht und nicht für evtl. notwendige medizinische Behandlungen.

Als ich Pewa Kabelege, der Direktorin von Emmaberg erstmals sagen konnte, dass wir aufgrund von eurer und Ihrer Solidarität sowohl die halben Gehaltskosten für alle Angestellten von Emmaberg für die nächsten Monate sicherstellen können als auch helfen können, dass alle krankenversichert werden, war sie so gerührt und dankbar, dass sie den Tränen nahe war. Sie schreibt in einem Dankesbrief:
“When we were all depressed, no hope with this situation; you have decided to take our problem as part of your responsibility. Rev. Andrea Ruckert has shared with us about your kindness and willingness to donate money to support Emmaberg in order to solve the current problem and to help us to pay for National Health Insurance package. We are so happy about this because this will help our workers and their families to get hospital service at any time of need and that our families will not starve. Thank you very much. This is a great relief for us especially in this time of Corona Pandemic. You are giving us hope and confidence even in this hard times.
Thanks very much and GOD BLESS YOU ALL!!!!!!“

Auch von uns nochmals ein ganz herzliches Dankeschön für eure und Ihre Unterstützung der Lehrer und Lehrerinnen sowie der weiteren Angestellten von Emmaberg. Bei unserem Besuch letzten August haben wir (wie schon zuvor 2016) alle Lehrkräfte und weiteren Angestellten sehr schätzen gelernt. Nicht nur, dass sie alle ausgesprochen gastfreundlich waren, wir haben sie als engagierte Diskussionspartner und -parterinnen mit großem Interesse und Weitblick erlebt und zudem mitbekommen, wie sehr sie sich für ihre Schülerinnen einsetzen. In Emmaberg wird (wie auch die Prüfungsergebnisse der vergangenen Jahre zeigen) hervorragende Arbeit geleistet; alle dort arbeiten daran, den Mädchen und jungen Frauen eine gute und selbstbestimmte Zukunft zu ermöglichen.

Deshalb sind wir froh und dankbar, dass es Menschen wie euch und Sie gibt, die helfen, wo es nötig ist, und die damit nicht „nur“ Geld schicken, sondern auch Hoffnung und Zuversicht schenken!

Unsere Pläne für den Besuch aus Emmaberg im Juli bei uns am KHG wurden übrigens natürlich auch durch die Corona Pandemie durcheinandergeworfen: Wir haben im April in einer Video-Konferenz gemeinsam mit Moses Lwila und Direktorin Pewa Kabelege aus Emmaberg nach langer Abwägung aller Faktoren und Umstände gemeinsam beschlossen, den geplanten Besuch auf Juli 2021 zu verschieben. Wir hoffen, dass bis dahin derartige Reisen wieder wie geplant stattfinden können.

Ein Risiko ist leider, dass wir momentan nicht mit Sicherheit sagen können, ob wir 2021 auch eine Förderung von ENSA für diese Reise erhalten werden, da das Entwicklungspolitische Schulaustauschprogramm selbst noch nicht sagen kann, welche Gelder ihm im nächsten Jahr von der Bundesregierung zur Verfügung gestellt werden. Sollte Geld vorhanden sein, erhalten wir laut ENSA eine Förderung für den Besuch im nächsten Jahr.

Die Angestellten von Emmaberg bei einer Besprechung im Mai 2020