Moses Lwila, Physik- und Mathematiklehrer in Emmaberg:
Mein Name ist Moses Johnphace Lwila, ich bin verheiratet und habe drei Kinder. Ich hoffe, dass es Ihnen in Deutschland gut geht. Mir und meiner Familie geht es gut.
Durch den Ausbruch des Corona-Virus hat sich hier bei uns in Tansania viel geändert. Unser Leben ist nicht mehr dasselbe wie vor der Pandemie. Um die Ausbreitung des Coronavirus zu minimieren, hat unser Premierminister Kassim Majaliwa alle Grund- und weiterführenden Schulen, Berufsschulen und Universitäten für eine unbestimmte Zeit geschlossen.
Es wurde uns geraten, zu Hause zu bleiben und Versammlungen zu vermeiden. Reisen, aber auch Treffen im ganzen Land und Konferenzen wurden abgesagt. Alle öffentlichen Gebäude verfügen jetzt über Desinfektionsmittel und Eimer mit chlorbehandeltem Wasser und Seife zum Händewaschen.
Aufgrund der Corona-Pandemie haben wir natürlich auch Emmaberg geschlossen, bis sich die Situation wieder normalisiert. Die Corona-Pandemie hat alles verändert, was ich früher getan habe. Meine oberste Priorität ist im Moment die Sicherheit meiner Familie. Ich bleibe die meiste Zeit zu Hause, um selbst in Sicherheit zu sein und um vor allem auch sicherzustellen, dass meine Familie außer Gefahr ist.
Die Corona-Pandemie hat negative Auswirkungen auf fast alle Tansanier und Tansanierinnen. Beispielsweise können die meisten Privatschulen ihren Arbeitnehmern kein Gehalt zahlen, da sie die Schulgebühren der Schüler und Schülerinnen als Einkommen benötigen. Wenn die Situation zwei Monate oder länger so weitergeht, wird es für die meisten von uns schwierig.
Passen Sie auf sich auf, möge Gott uns alle beschützen.
Rahel Sakafu, ehemalige Emmaberg-Schülerin,
Studentin der Pharmazie an der Ruaha Catholic University in Iringa:
Wir sind alle wegen des Coronavirus nervös, unser Alltag wurde unterbrochen und wir sind unsicher, was uns die Zukunft bringen wird.
In Tansania sind die Schulen und Universitäten seit Mitte März geschlossen und wir sind alle zuhause. Wir besuchen immer noch Kirchen, müssen aber während eines Gottesdienstes ungefähr zwei Meter voneinander entfernt sein. Da wir uns nicht wie in Europa für einen Monat mit Lebensmitteln eindecken und zuhause bleiben können, sind die Geschäfte nicht geschlossen und wir dürfen unter Vorsichtsmaßnahmen Lebensmittel kaufen.
Ich denke, dass es normal ist, dass wir in dieser Situation besorgt, ängstlich und hilflos sind. Vielleicht hilft uns unsere Angst sogar, unbeschadet durch diese Situation zu kommen und diese Perspektive sowie innere Gelassenheit können uns Hoffnung geben.
Passt ihr auch auf euch auf, meine Freundinnen und Freunde!