Diskussionen um unsere Zukunft (KHG-Reisegruppe)

Nach einem wie immer leckerem Frühstück ging es heute gleich los mit der ersten Einheit über unsere Zukunft. Mit den Emmaberg Schülerinnen haben wir uns zunächst jeder einzeln ein Wort ausgesucht, welches gut unsere persönliche Zukunft beschreiben könnte. Vorschläge lagen schon in der Mitte des Stuhlkreises, allerdings konnte jeder sich auch eine eigene Karte beschriften. Unsere Begriffe waren zum Beispiel “climate”, “happiness”, “family”, “dreams”, “visions” oder “responsibility”. Dabei stellte sich heraus, dass sich viele von den Emmaberg Schülerinnen wünschen, lawyer, teacher oder doctor bzw. nurse zu werden, um anderen zu helfen oder um sich für die Frauen- und Kinderrechte einzusetzen. Dabei hat uns der Ehrgeiz und die Zielstrebigkeit der Mädels beeindruckt, genauso wie deren Wunsch, anderen zu helfen.

Beim Spiel bzw. der Methode “Extremstuhl” wurden wir noch stärker beeindruckt. Dabei geht es darum, dass jemand eine extreme Position vertritt und die anderen sich entweder näher, wenn sie zustimmen, oder weiter weg mit dem Stuhl setzen, wenn sie anderer Meinung sind. Bei den ersten Extrempositionen waren die Emmaberg-Schülerinnen noch eher zurückhaltend, während bei der letzten These richtige Diskussionen stattfanden. Diese Position war “Money is the key for everything”. Hierbei waren einige Emmaberg Schülerinnen genau dieser Meinung, während andere total dagegen argumentiert haben. Die Diskussion, die zwischen den Mädels entstand, war sehr interessant und aufregend. Während eine die Position vertrat, fast alles für Geld zu tun (was für uns sehr erschreckend war), waren andere der Meinung, dass Familie, Freunde und Liebe das Schöne im Leben seien, was man sich eben nicht kaufen könne. Es wurde schon fast gestritten und auch auf dem Weg zum „Tea“ gab uns dieses Spiel immer noch großen Redestoff, sowohl bei den hier lebenden Mädels als auch bei uns Gästen. Hier wurde uns nochmal vor Augen geführt, wie selbstbewusst und stark die Mädels hier sind, und es war auch interessant zu sehen, was für Sichtweisen sie und wir jeweils vertreten.

Nach einem zweiten Frühstück zeigten wir uns wieder gegenseitig Tänze und wiederholten die von letztem Mal. Anschließend wurden uns noch jedem einzeln die Klassenzimmer gezeigt. Die Mädels aus der EMMA Group nahmen uns an die Hand und es bildeten sich kleine Gruppen um uns Gäste. Die Klassenzimmer hier sind etwas größer als bei uns, da ja auch bis zu 50 Jugendliche in einer Klasse sind. Anschließend durften wir noch in das zweite, deutlich größere “Dormitory” reinschauen, bevor wir den Lieblingsplatz einiger Schülerinnen kennenlernten: einen großen Stein, von dem man eine schöne Sicht auf die Umgebung hat und auf dem man sich gut mit den Mädels austauschen kann.

Nach einem tollen Mittagessen hatten wir am Nachmittag Zeit, um unsere Wäsche zu waschen, ein Buch zu lesen, Tagebuch zu schreiben oder einfach zu schlafen, aber auch um die Natur zu genießen oder Basketball und Netball zu spielen.

Nach einer wieder mal schönen Abendandacht und einem leckeren Essen blieb noch Zeit, um die Ergebnisse der Gruppen für das Partnership Agreement zusammenzutragen und zu besprechen. Zuletzt sind wir alle schnell in unsere Betten gefallen, geflasht und beeindruckt von der Power, dem Selbstbewusstsein und der Zielstrebigkeit, die die tansanischen Mädels hier an den Tag legen.     (Jana Rebien über Dienstag, 13.08.19)