Wie ein bisschen Emmaberg-Luft schnuppern, war der Besuch der Luduga Secondary School, wobei auch dieser nicht ganz ohne Hindernisse ablief. Als um 10 Uhr nach einer Stunde warten, unser Bus Dieter immer noch nicht aufgetaucht war, fuhren wir in zwei Taxis und mit dem Auto der deutschen Pfarrerin Uschi Kronenberg dorthin. Nach 30 Minuten Fahrt, wurden wir (wie immer) herzlichst von dem Direktor mit „Tea“ begrüßt und durften unsere Fragen stellen.
Im Pausenhof stellten wir uns schließlich vor und sangen zusammen Lieder, die wir die Tage davor von Yohana, unserem tansanischen Begleiter, beigebracht bekommen hatten. Die SchülerInnen der Schule führten uns auch einiges vor. Die Schulhymne wurde gesungen und die „Scouts“ präsentierten uns eine Art Parade. Danach zeigte uns der Direktor noch das Schulgelände und führte uns stolz zu seinem Avocadobaum und zu den verschiedenen Gebäuden.
Auf dem Rückweg nach Ilembula machten wir unerwartet Halt bei der Familie des ehemaligen Dekans Kuyava, wo eigentlich wieder „Tea“ für uns vorbereitet war. Leider hatten wir die Zeit dafür nicht eingeplant, weil es eine Überraschung war, und mussten uns schnell wieder verabschieden, da wir schon viel zu spät fürs Mittagessen waren.
Gegen Nachmittag machten wir uns, seiner Einladung folgend, auf den Weg zu Bryceson Mbilinyi, dem Vorsitzenden des tansanischen „Zwillings“ unseres Schulpartnerschaftsvereins. Nachdem wir kurz in seinem Wohnzimmer saßen, er uns seine Frau vorstellte und ein bisschen von sich erzählte, teilten wir uns in fünf Gruppen auf und besuchten die Familien von verschiedenen Mitarbeitern der Kirchengemeinde Ilembula. Wir erzählten von uns, führten interessante Gespräche, aßen Kleinigkeiten, schauten uns die Häuser an und tauschten uns aus.
Abends in der Reflexionsrunde sprachen wir über die verschiedenen Familien und die eindrucksvollen Ereignisse, wobei der Besuch von Jana, Maren, Emma und Gerlinde, deren Gastgeber sehr bescheiden lebte, auffiel. Dabei wurde vielen bewusst, in was für einem Luxus wir leben und wie überflüssig unser Konsum eigentlich ist, und dass man auch so ein glückliches, erfülltes Leben führen kann. Auch wenn wir bis jetzt nur eine gute Woche hier in Tansania waren, kommt es einem ewig vor, weil man unendlich viele einprägende Eindrücke und Erlebnisse erfahren durfte. (Charly Köstler über Donnerstag 08.08.19)