Abendessen. Wir reden über den Tag und lassen uns das Ugali, die Nudeln und die Erbsen schmecken. Viele sind in ihre heute gekauften Masai-Decken eingehüllt, denn hier auf ca. 1700 Metern ist es deutlich kälter und windiger als in Ilembula. Man hört Lachen, Geschirrgeklirren und man merkt, wie viele neue Eindrücke wir heute aufgenommen haben. Denn heute kamen wir hier in Emmaberg, unserer Partnerschule an.
Auf dem Weg hierher haben wir einen Stopp in Makambako gemacht, weil einige von uns noch Stoffe und Tücher holen wollten. Nach eineinhalb Stunden Shopping und mit vollen Händen fuhren wir dann mit unserem Bus Dieter zum eigentlichen Hauptziel der ganzen Reise: Die Girls Secondary School Emmaberg.
Hier wurden wir schon vorfreudig erwartet und nachdem wir erst einmal alle Lehrer begrüßt und ganz schöne Blumen in die Hand gedrückt bekommen haben, wurden uns die T-Shirts, die die Schülerinnen hier als Schuluniform tragen, geschenkt, welche wir dann anziehen durften. Die Erwachsenen bekamen sogar Kleider bzw. Hemden, die eigens für sie, aber auch für die Angestellten der Schule geschneidert wurden. Damit waren wir ein Teil der Schule, gleich von Anfang an, was ein schönes Gefühl der Zugehörigkeit erzeugte.
Anschließend durften wir uns auf die Treppe am Hauptplatz stellen, während uns alle Schülerinnen aus den verschiedenen Forms vorgestellt wurden. Die Schülerinnen der Form 4 konnten leider nicht kommen, weil sie heute wichtige Examen schreiben mussten. Wie schade! Danach stellten wir uns vor, auf Kiswahili natürlich. Wir erzählten über unser Alter, unsere Hobbies und so weiter. Schließlich wurden wir noch unseren Partnerinnen vorgestellt, ca. 1-2 Emmas pro KHGlerIn. Von diesen bekamen wir dann auch selbstgemachte und persönliche Willkommensschilder, auf Deutsch sogar!
Im Weiteren fing es gleich an, wie es der Timetable vorhergesehen hat. Ein kurzes Essen und dann das Beziehen der Zimmer. Hierbei teilten wir Mädels uns auf Dreierzimmer auf, wir schlafen mit den Tansanierinnen in einem „Dormitory“. Diese sind etwas anders, als wir erwartet hätten, denn es gibt keine Türen für die Zimmer, nur Vorhänge, und oben keine Wand, alles ist zum Dach geöffnet, das heißt, man könnte bei allen Konversationen mithören. Ansonsten war alles, wie auch schon von davor gewohnt, Stehklos und Duschen, die sich das ganze Haus teilt. Die Erwachsenen und Jungs sind untergebracht in etwas abgelegeneren Häusern, welche ein bisschen luxuriöser sind als unsere. Natürlich, das sind ja auch die Zimmer für die Lehrer.😊
Nachdem wir uns kurz eingerichtet hatten, bekamen wir einen Schulrundgang. Wir sahen viel von dem großen Gelände hier, von einer Baustelle für ein erweitertes Lehrerzimmer und ein „Administration Center“ über die Library bis hin zur „Dining Hall“ und zur Küche.
Nach diesem umfassenden, informativen und sehr interessanten Schulrundgang gab es wieder Essen, diesmal Nüsse und Popcorn, dazu Tee. Am Rest des Nachmittages machten wir noch Sport, ruhten und tauschten uns mit unseren Partnerinnen aus.
Am Abend, pünktlich um sieben, haben wir beim täglichen Gottesdienst teilgenommen. Dieser war sehr musikalisch und gesanglich, und natürlich wurden wir wieder mal in die erste Reihe gesetzt. 😊 Es hat viel Spaß gemacht, mitzusingen und mitzutanzen und nachdem wir vor der Kirche noch mit den Tansanierinnen geredet und diese umarmt hatten, ging es schließlich zum Abendessen.
Langsam sind alle fertig mit Essen und die Masai-Decken werden gleich, wenn wir rausgehen, noch mehr genutzt werden als jetzt. Wir freuen uns alle schon auf morgen, wenn wir uns gegenseitig, typisch für unsere Heimat, bekannte Tänze beibringen und uns noch mehr austauschen können mit den Tansanierinnen. (Jana Rebien über Freitag 09.08.19)