Zwei „Weihnachtsgeschenke“ für die Ilembula Secondary School

Ein Jahr voller Herausforderungen

Auch für unsere Schulpartnerschaften war dieses außergewöhnliche Pandemiejahr 2020 eine große Herausforderung. Die für uns so wichtigen persönlichen Begegnungen mussten verschoben oder abgesagt werden. Zahlreiche „Treffen“ fanden im ungewohnten digitalen Raum statt. Die Finanzierung wichtiger Projekte stand auf der Kippe ….

„Wir wichteln für Ilembula“ ….

Diese Weihnachts-Aktion am Ernst-Mach-Gymnasium sollte der Unterstützung von 34 „needy students“ der Ilembula Secondary School dienen. Als Voll- oder Halbwaisen fehlt ihnen das Geld, um die Schulverpflegung und die Unterkunft an der Schule zu bezahlen. Mit unserer „Wichtel“-Aktion erhofften wir uns einen beträchtlichen Teil der erforderlichen 4.500 € einzunehmen, um ihren Schulbesuch 2021 zu finanzieren.

…. mit Umsetzungsschwierigkeiten

Weihnachtsaktion 2020 am EMG
Weihnachtsaktion „Wir wichteln für Ilembula“: Eine 3. Klasse einer Obergiesinger Grundschule macht mit!

Aufgrund der verschiedenen notwendigen Corona-Anpassungen, dem damit verbundenen Wechsel-Unterricht sowie der Vorverlegung der Ferien und schließlich dem erneuten Lockdown stand die Aktion unter keinem guten Stern.
ABER dank dem engagierten Orga-Talent der „Wichtel“-Schüler*innen und Lehrkräfte und vor allem auch der großen Spendenbereitschaft der Schüler*innen und ihrer Eltern dürfen wir von einem unerwartet erfreulichen Ergebnis der Sammelaktion berichten:
Es sind bereits knapp 7.500 € „Wichtel“-Geld eingegangen!
Sogar eine Klasse einer Obergiesinger Grundschule hat tatkräftig mit einer Bastelaktion mitgeholfen – ASANTE SANA / HERZLICHEN DANK!

Somit können wir nicht nur allen „needy students“ für ein weiteres Jahr den Besuch unserer Partnerschule in Ilembula ermöglichen, sondern sogar noch einen bedeutenden finanziellen Beitrag zu einem wichtigen Projekt an der Schule beisteuern.

Der erfolgreichen Klassenzimmer-Sanierung 2020 folgt die Renovierung der Schlafgebäude 2021

An der Ilembula Secondary School sollten eigentlich alle Schüler*innen während der Schulzeit (an ca. 260 Tage im Jahr) übernachten, um die weiten Schulwege zu vermeiden, die individuelle Sicherheit zu erhöhen und die Fokussierung auf die schulische Bildung zu ermöglichen. Die Nutzung der 3 vorhandenen Schlafgebäude ist dafür jedoch stark eingeschränkt und prekär bzw. nicht möglich.

Luftbild der Ilembula Secondary School Projektstandortes (Quelle: Google maps)

Prekäre Ausgangssituation

Zwei der drei Schlafgebäude existieren seit dem Start der Schule 2003. Die Bauten und ihre Einrichtungen wurden zwischenzeitlich durch Termitenbefall und „Übernutzung“ massiv geschädigt (wegen zu geringer Kapazitäten teilen sich oftmals 2, in Ausnahmen sogar 3 Schülerinnen bzw. Schüler ein Bett). Es fehlen nahezu alle Fenster und Türen, weil die Holzrahmen durch Termiten zersetzt worden sind; die Dachstühle sind teilweise beschädigt und einzelne Dachflächen undicht; die Stockbetten aus Holz sind marode. Elektrizität fehlt weitgehend, die einzigen Lichtquellen sind meist nur einfache Solarlampen.
Die Möglichkeit in diesen beiden Gebäuden zu übernachten, die persönlichen Habseligkeiten sinnvoll unterzubringen und ggf. eine Krankheit auszukurieren ist unzureichend.
Ein drittes Gebäude existiert seit 2012 ungenutzt, weil die Fertigstellung mit Fenstern, Türen, Putzarbeiten, Inneneinrichtung und Elektrifizierung noch aussteht.

Förderzusage der W. P. Schmitz-Stiftung

Für die Sanierung bzw. Fertigstellung der Gebäude (mit Fenster- und Türrahmen, Türen und Betten jeweils aus Metall, intakten Fußböden, Wänden und Dächern sowie Stromversorgung) sind rund 34.000 € erforderlich. Dank der Zusage der W. P. Schmitz-Stiftung, dieses Projekt mit 25.000 € zu fördern, der Möglichkeit unseren erforderlichen SchuPa-Eigenbeitrag von knapp 9.000 € auch mit dem „überschüssigen“ „Wichtel“-Geld stemmen zu können und der planerischen und organisatorischen Vorleistungen unserer tansanischen Partnerorganisation RCE NGO wird dieses Projekt im ersten Halbjahr 2021 umgesetzt werden.

Grundlegende Verbesserung

Die Sanierung bzw. Fertigstellung der Schlafgebäude mit der grundlegenden Verbesserung der Unterbringungsmöglichkeiten (zum Zweck der Übernachtung ebenso wie des Aufenthalts in der Freizeit oder bei Krankheit) für 452 Schüler*innen hilft nun eine Unzulänglichkeit an der Schule abzubauen, das neben den jüngst gelösten Problemen der bislang völlig unzureichenden Unterrichtsbedingungen noch am meisten „auf den Nägeln brennt“. Für die Schüler*innen bahnt sich mit der Projektumsetzung die nächste umwälzende Verbesserung in ihrem Schulleben an. Damit bewirkt dieses Projekt einen wesentlichen (Zwischen-)Schritt der Iembula Secondary School in ihrer Entwicklung von einer sehr heruntergekommenen hin zu einer „normalen“ Schule, die von ihren Schüler*innen und Lehrkräften gerne besucht wird und an der sich neue Potentiale zur Anhebung des Bildungsniveaus eröffnen.

Ausblick

Nach Beendigung des Projekts werden alle Schüler*innen in der Schule übernachten können. Kein Bett muss mehr geteilt werden. Jede Nacht steht elektrisches Licht zur Verfügung. Der Weg zu den 2018 neu erbauten Toiletten ist barrierefrei. Gesundheit und Leistungsfähigkeit aller Schüler*innen werden gefördert.
Die Rahmenbedingungen werden sich weiter verbessern, wenn durch schulinterne Bemühungen und Kooperation mit RCE/SchuPa zusätzliche Projekte (entsprechend dem gemeinsam aufgestellten Strategieplan) umgesetzt werden.
Höchste Priorität hat hier der Neubau eines zweiten Mädchen-Schlafgebäudes, um den in den Klassenzimmern übernachtenden 152 Schülerinnen den gleichen Standard zu bieten wie allen 452 Schüler*innen in den neu sanierten Schlafgebäuden.