Was macht ein gutes Projekt in der Entwicklungszusammenarbeit aus?

Der Ablaufplan des Qualifizierungsseminars

Diese Frage stand im Mittelpunkt eines Seminars der Schmitz Stiftungen, das am 19./20. Januar 2018 in Münster stattfand.

Aufgrund des Orkantiefs Friederike erreichten die beiden Vorsitzenden von SchuPa Tansania e.V., Christl und Edwin Busl, den Veranstaltungort zwar mit halbtägiger Verspätung, aber die beiden Seminarleiterinnen sowie die bereits anwesenden Teilnehmenden sorgten auf sympathische Weise für eine schnelle persönliche Einbindung, so dass der “Besuch aus Bayern” viel Wertschätzung fand.

Eine Chance für globale Partnerschaften, die von Ehrenamtlichen getragen wird

Insgesamt waren 20 VertreterInnen unterschiedlicher Eine-Welt-Vereine aus ganz Deutschland angereist, um sich für eine Aufnahme in den EZ (Entwicklungszusammenarbeit)-Kleinprojektefonds der Schmitz Stiftungen zu qualifizieren. Damit sollen nicht nur Kleinprojekte finanziell gefördert (bis zu einer Höhe von 25.000 €), sondern auch die Rolle der Ehrenamtlichen als Multiplikatoren gestärkt werden. Der dabei zu leistende Eigenanteil von 25% weist auch auf die Verantwortung hin, mit den Südpartnern in Kontakt zu treten und gemeinsam die Projekte zu entwickeln. Auf diese Weise sollen Zivilgesellschaften im Norden wie im Süden gestärkt werden! Diese Art von Partnerschaft zeigt auch, dass das “Märchen von der Augenhöhe” allmählich entlarvt wird und die Geber-Nehmer-Rolle aus ihrem historischen Kontext herauswächst. Dennoch ist jedes Projekt eine “Intervention” und will daher gut durchdacht und geplant sein. Entscheidend für das Gelingen ist dabei “konzeptionelles Denken” im Dialog zwischen den Partnern.

Projektantrag und Projektmanagement

Während am Freitagabend Marita Baaske (Projektreferentin) die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Bewerbung bei den Schmitz Stiftungen anschaulich und sehr motivierend erläuterte, übernahm am nächsten Tag Gabi Struck (Trainerin) die Aufgabe, die Teilnehmenden in die Grundlagen des “Projektmanagement” einzuführen. Methodisch abwechslungsreich und mit einem hohen Maß an Praxisorientierung wurde gemeinsam ein “Leitfaden” entwickelt, der nicht nur die Bewerbung um die Fördergelder erleichtert, sondern auch die eigene Projektarbeit erfolgreich gestalten soll. Dabei betonte die Trainerin immer wieder, dass Projektmanagement kein “Rezept” sei, sondern lediglich ein strukturiertes Vorgehen ermögliche. Die von der UN verabschiedeten SDGs (Sustainable Development Goals) dienen dabei als Basis nicht als Ziel!

Und so wird der Weg zum Ziel

Was ist ein “Problem-Baum”? Was bedeutet WASH? Und was heißt SMART? Worin besteht der Unterschied zwischen Aktivitäten, Leistungen und Nutzen? Was sind direkte und indirekte Wirkungen? Was versteht man unter einer “Wirkungskette”? Wie können Indikatoren entwickelt und gemessen werden? Fragen über Fragen …. die eine Antwort finden werden; denn so entwickelt sich auch SchuPa Tansania e.V. “Schritt für Schritt” mit den Partnern in Ilembula “Bega kwa Bega” in Richtung einer von gegenseitigem Vertrauen und Wertschätzung geprägten Partnerschaft – immer in dem Bewusstsein, dass der Weg nur gemeinsam gegangen werden kann.

Dass neben den inhaltsreichen Vorträgen und Workshops auch der informelle Austausch bei diesem Seminar nicht zu kurz kam, soll hier nicht unerwähnt bleiben; denn die Tatsache, dass sich so viele Menschen der Aufgabe, für globale Gerechtigkeit einzustehen, verpflichtet fühlen, ist Motivation und Anspruch zugleich. Ob in den Regenwäldern des Amazonas, bei Baumpflanzungen auf den Philippinen, in Frauenhäusern in Kenia oder eben an der Ilembula Secondary School – überall auf der Welt gilt das Motto der Trainerin Gabi Struck:

Jedes Projekt hat einen Anfang …

eine Mitte und ein Ende – und überall lauern Fallstricke!

Machen wir uns also daran gemeinsam die “Fallstricke” zu erkennen, voneinander und miteinander zu lernen – in München und Münster, in Haar und Ilembula!

Intensive Gruppenarbeit zum Thema “Gesundheitsentwicklung in Nairobi/Kenia”

 

 

 

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