Tränen beim Farewell in Emmaberg (KHG-Reisegruppe)

Tränen der Freude, Tränen der Rührung, Tränen der Erleichterung, Tränen der Enttäuschung und Tränen der Trauer. Heute war wirklich alles dabei. Kurz: ein Wechselbad der Gefühle und Emotionen hat auf uns gewartet. Aber jetzt erstmal der Reihe und – ganz wichtig – dem Timetable nach.

Laut diesem stand für uns heute Breakfast – personell cleanliness – Breakfast auf unserem Vormittagsprogramm. Die vorsichtige Hoffnung einiger, das erste Frühstück ausfallen lassen zu können, um länger zu schlafen, wurde leider mit dem Klingeln des Weckers um 7.00 Uhr zunichte gemacht… Also, auch an unserem letzten Tag hier in Emmaberg ist alles wie immer. Die kurzzeitige Enttäuschung über den wenigen Schlaf war allerdings beim Anblick der herrlich duftenden Mandazi und Kochbananen schnell vergessen. Mit vollem Magen und dem Duft von frischem Kaffee in der Nase haben wir uns langsam aber sicher mit dem bevorstehenden Abschied befasst. Der Sache, die wir so lange zu verdrängen und aufzuschieben versucht haben. Aber wie wir alle wissen, lässt sich die Zeit nicht anhalten oder zurückdrehen.

Ob wir nun also wollten oder nicht stand der Tag heute unter dem Motto Abschied. Begonnen hat das schon nach dem Frühstück, als wir für unsere neuen Freundinnen Briefe, Karten und Bilder gestaltet haben. Es wurde aber nicht nur fleißig gebastelt, gemalt und geschrieben, sondern auch erinnert, erzählt und gelacht. In die freudigen, aber auch wehmütigen Geschichten über unsere Zeit hier in Emmaberg hat sich  kurze Zeit später das Läuten der Kirchenglocken gemischt.

Wie schon am Sonntag zuvor, sind wir dem Ruf der Glocken in die Kirche gefolgt. Dort angekommen, sind wir mit Tanz und Gesang empfangen worden. Nun, nach mehr als einer Woche in Emmaberg, wissen wir, dass das in keinem Gottesdienst zu kurz kommen darf. Was heute aber auch nicht zu kurz kommen durfte, war das Thema Abschied. Passend dazu haben wir das Lied “Irische Segenswünsche – Möge die Straße uns zusammenführen” gesungen. Berührt von der Aussage des Liedes sind bei einigen Emmaberg Mädels die ersten Tränen geflossen.

Die nächsten Tränen haben dann nicht lange auf sich warten lassen. Denn auch unser nächster Programmpunkt – ja, auch am letzten Tag folgten wir brav unserem Timetable – war sehr emotional. So hatten wir beim großen Farewell alle ein lachendes und ein weinendes Auge. Voller Freude haben wir zum Beispiel mit unseren neuen Freundinnen getanzt und gesungen, unsere geschenkten Kleider in einer spontanen Fashionshow präsentiert und unsererseits Geschenke überreicht. Daneben waren wir aber auch alle unfassbar traurig und wehmütig. Als die Schülerinnen ihr extra für uns geschriebenes Abschiedslied vorgetragen haben, flossen bei einigen von uns sogar Tränen.

Am Nachmittag hatten wir dann noch genügend Zeit uns persönlich von unseren neuen lieb gewonnenen Freundinnen zu verabschieden. Auch hier flossen – wer hätte was anderes erwartet – viele Tränen. Im Licht der untergehenden Sonne haben wir unzählige Fotos gemacht, viele Mädchen umarmt und tolle Abschiedsbriefe erhalten.

Erschöpft vom Abschiednehmen konnten wir uns im Anschluss bei einem gemeinsamen Essen mit den Mädchen in der Dininghall stärken. Diese Stärkung war auch dringend nötig, da wir am Abend noch mit einer großen Herausforderung konfrontiert wurden: dem Packen unserer Koffer. Die unzähligen neuen vitenge (Stoffe), die Souvenirs und ein erlaubtes Maximalgewicht von höchstens 23 kg haben das Packen zu einem wahren Puzzlespiel werden lassen. Nach vielen logistischen Leistungen und Umpackvorgängen  haben wir gespannt auf die Zahl gewartet, die uns die Kofferwaage anzeigt. Letztendlich haben wir es aber alle geschafft unsere Koffer erfolgreich zu packen.

Damit ging ein langer, sehr emotionaler Tag, der viele Hochs und Tiefs hatte, zu Ende. Ein Tag, den wir immer in positiver Erinnerung behalten werden, auch wenn die eine oder andere Träne geflossen ist. Mindestens genauso groß wie die Trauer, Emmaberg zu verlassen, ist, ist unsere Freude auf die nächsten Tage im Kipepeo. In dem Sinne: kwa heri Emmaberg na Karibu Kipepeo!      (Lea Fiedler über Sonntag, 18.08.19)

Die Emmaberg-Schülerinnen freuen sich im Gottesdienst, dass ihre Direktorin, Pewa Kabelege, zu ihnen spricht.
Tansanische Kollekte mit “deutscher” Musik
Auszug aus der Kirche zum Ende des Gottesdienstes – draußen warten alle auf das Harambee.
“When we all get together” – wir sind wirklich zusammengekommen in diesen 11 Tagen in Emmaberg
Selbstgeschriebenes Abschiedslied für uns
Auszug aus dem Farewell zu einem Abschiedslied