“Arbeit weltweit” in der 9. Klasse am KHG

Die evangelischen Schülerinnen und Schüler der Klasse 9bd des Kurt-Huber-Gymnasiums setzten sich in Religion ausführlich mit dem Thema „Arbeit weltweit“ auseinander. Unter anderem durch verschiedene Planspiele zu Globalem Lernen wurden dabei komplexe Zusammenhänge im Klassenzimmer erfahrbar. So erlebten die Schülerinnen und Schüler eines dieser Planspiele, das sog. Weltwirtschaftsspiel:

Wie sollten wir uns in einer komplexen Welt verhalten? Multilateral oder unilateral?

Zunächst teilten wir uns in Gruppen mit jeweils ca. 4 Personen auf. Danach bekam jedes Team einen Umschlag, in dem bestimmte Materialien enthalten waren wie Schere, Papier, Lineal, Geodreieck, Zirkel und Bleistift. Jedoch bekamen nicht alle Teams die selben Materialien. Außer bei einer Gruppe fehlte überall etwas Entscheidendes. Es war unseren „Diplomaten“ jedoch erlaubt zwischen den Gruppen Materialien zu tauschen. Mit Hilfe dieser Materialien sollten wir nun bestimmte Formen herstellen, wie zum Beispiel Dreiecke, Rechtecke und Kreise. Diese wurden daraufhin von einem unabhängigen „Manager des Weltmarktes“ begutachtet. Wenn sie von guter Qualität waren, konnte man die Formen gegen Spielgeld eintauschen. Das Ziel des Spiels war es, so viel Geld wie möglich innerhalb einer bestimmten Zeit als Team zu „erwirtschaften“.

Mit der Zeit erkannten wir, dass eine Gruppe alle notwendigen Materialien zum Herstellen der Formen von Anfang an hatte, während die anderen Teams die Materialien untereinander tauschen und verleihen mussten. Deswegen schlossen sich ein paar Gruppen zusammen, um gemeinsam mehr Figuren herzustellen als alleine. Jedoch auch mit dieser Strategie schafften wir es nicht die andere Gruppe einzuholen. Somit wurde uns klar, dass die Materialen zu Beginn unfair verteilt worden waren.

Wir realisierten, dass dieses Spiel Bezug zur Realität hat: Die Gruppen glichen Ländern, das Papier den Rohstoffen, die in einem Land vorhanden sind; Stifte, Zirkel, Lineale, Geodreiecke und Scheren symbolisierten die Produktionstechnologien und der Ort, an dem wir die Formen „verkauften“, stellte den Weltmarkt dar.

Auch in der Realität sind Rohstoffe und Produktionstechnologien nicht gleichmäßig verteilt. Ein paar Länder haben mehr Rohstoffe als die anderen, was diesen aber wenig nutzt, weil sie keine guten Produktionstechnologien haben. Deshalb schaffen sie es trotz guter Rohstoffe nicht, Produkte, die sich gut und teuer verkaufen lassen, herzustellen. Sie versuchen – genau wie in unserem Spiel – durch Verträge und Verhandeln dennoch ein Einkommen zu erwirtschaften. Wie ist es nun in unserer Welt: Ist es besser als Land alleine mit guten Produktionstechnologien (unilateral) zu arbeiten oder sich zusammenzuschließen und gemeinsam (multilateral) weiter zu machen? Sind wir bereit zusammenzuarbeiten, um unfaire Verteilungen auszugleichen und allen ein gutes Einkommen zu ermöglichen? (Liv Meiners)

Projekte zu “Arbeit weltweit” in Gruppen

Im Anschluss an die gemeinsame Auseinandersetzung mit „Arbeit weltweit“ teilte sich die Klasse zu einem Projekt in Gruppen auf. Jede Gruppe entschied, mit welchem Aspekt dieses Themas sie sich noch genauer auseinandersetzen wollte und wie sie diesen der ganzen Schule vermitteln konnte. Drei Gruppen entschieden sich, Plakate zum Aufhängen in der Pausenhalle zu machen, drei weitere für Power-Point-Präsentationen, die eine Woche lang während der Pausen gezeigt wurden.

Projekt: Fairtrade Kaffee

Wir haben uns das Thema Fairtrade Kaffee herausgesucht, weil wir gerne Kaffee trinken und uns schon länger gefragt haben, warum es bei Kaffee so eine große Preisspanne gibt. Außerdem unterstützen wir Fairtrade Kaffee und möchten andere über die Vorteile dieses Kaffees aufklären. (Leo, Chris und Felix)

Projekt: faire Kleidung

Für unser Projekt haben wir uns das Thema faire Kleidung ausgewählt und dazu ein Plakat und ein beschriftetes T-Shirt gestaltet. Unser Ziel war es, auf die unmenschlichen Arbeitsbedingungen und Hungerlöhne der Angestellten vieler Klamottenhersteller, aufmerksam machen. Durch das Aufweisen der Vorteile von Fairer Kleidung und auch einiger Läden, in denen es diese zu kaufen gibt, wollten wir dazu anregen, sich damit auseinanderzusetzen ob man es mit seinem Gewissen vereinbaren kann, zwar billige, aber von unterbezahlten, oft minderjährigen Arbeitern hergestellte Kleidung zu kaufen. Oder ob man sich doch lieber jenen Marken zuwendet, die Kleidung verkaufen, die MIT Fair Trade Siegel ausgezeichnet ist. Uns war es wichtig den Menschen zu zeigen, dass man beim Shoppen auch auf die Herstellung der Produkte achten soll. (Emilia)

Projekt: Vergleich zwischen einem Kind in Deutschland und einem, das auf einer Kakaoplantage arbeiten muss

Mit unserem Plakat wollten wir den Lesern näher bringen, was es wirklich bedeutet unter Kinderarbeit leiden zu müssen. Durch die verschiedenen Kategorien wollten wir den Unterschied noch einmal unterstreichen. Da es schwer sein kann sich ein anderes Leben vorzustellen, haben wir die größten Unterschiede aufgelistet. Außerdem wollten wir zeigen was für einen Unterschied es zwischen uns und Kindern, die hart arbeiten müssen, gibt und dass der Kauf von „Fair-Trade“ Produkten diesen Kindern zumindest zu einem besseren Leben verhelfen könnte. (Elsabea)

Vergleich zwischen einem Kind in Deutschland und einem Kind, das auf einer Kakaoplantage arbeiten muss.
Vergleich zwischen einem Kind in Deutschland und einem Kind, das auf einer Kakaoplantage arbeiten muss.

Projekt: Vergleich der fairen Labels

Uns ist beim Thema Fairer Handel wichtig, dass fairen Marken unterstützt werden, da sie oft nicht genug Aufmerksamkeit bekommen. Wir möchten Produkte wie z.B. Kaffee, Schokolade … ohne schlechtes Gewissen genießen, weil wir wissen, dass die Marke die Arbeiter fair bezahlt, es keine Kinderarbeit gibt und der Anbau ökologisch ist. Deshalb haben wir in unserer Gruppe einige der verschiedenen Fair-Trade-Labels verglichen, um aufzuzeigen, dass „fair“ nicht immer „fair“ ist. Wir haben eine Power Point Präsentation erstellt, um die einzelnen Labels darzustellen. Am Ende der PPP haben wir unser Fazit mithilfe eines Tachos gezeigt.

Mit unserer Präsentation wollten wir unsere Mitschüler und Mitschülerinnen informieren und ihnen bei der nächsten Kaufentscheidung helfen. Außerdem finden wir es super, dass wir jetzt wissen, welche Labels wir persönlich unterstützen möchten. (Alicia und Konstantin)

Projekt: Vergleich zwischen einem durchschnittlichen Arbeiter in Deutschland und einem auf einer Kakaoplantage

Wir wollten die Unterschiede zwischen einem Kakaobauern und einem durchschnittlichen deutschen Arbeiter in verschiedenen Kategorien (Lohn, Arbeitsstunden, Urlaubstage, Unfälle am Arbeitsplatz) bildlich darstellen. Deshalb haben wir möglichst große Plakate gestaltet, die einem sofort ins Auge fallen und auf die unterschiedlichen Situationen aufmerksam machen.

Durch unser Projekt ist mir bewusst geworden wie groß die Unterschiede bei den Lebens- und Arbeitsbedingungen zwischen einem Arbeiter in Deutschland und in einem sog. Entwicklungsland sind. Ich werde in Zukunft sicher mehr Wert auf den Fairen Handel legen als bisher. (Selina)

Vergleich zwischen einem durchschnittlichen Arbeiter in Deutschland und einem Arbeiter auf einer Kakaoplantage
Vergleich zwischen einem durchschnittlichen Arbeiter in Deutschland und einem Arbeiter auf einer Kakaoplantage